Berichtigung zum Artikel: “‘Marxistische Kritik’ im imperialistischen Kriegslager” (in BOLSCHEWIK Nr. 17)

In diesem Artikel polemisierten wir gegen die pro-imperialistische Kriegstreiberei der “Marxistischen Kritik”. Diese hatte nicht nur den imperialistischen Eroberungskrieg gegen Afghanistan als antifaschistischen Befreiungskrieg gerechtfertigt. Darüber hinaus war der ehemals trotzkistischen SWP der USA vorgeworfen worden, während des 2. Weltkrieges Stellung gegen die Anti-Hitler-Koalition bezogen zu haben. In diesem Zusammenhang begrüßten wir die “…revolutionäre proletarische Militärpolitik, die eine solide militärische Ausbildung des Proletariats unter Arbeiterkontrolle forderte…”.

Wahr ist, dass diese Politik in Wirklichkeit nicht revolutionär sondern reformistisch war. Der Kern der Proletarischen Militärpolitik war nämlich die Forderung nach Gewerkschaftskontrolle über die Ausbildung der Wehrpflichtigen der US-Armee. Es gibt aber genauso wenig eine Arbeiterkontrolle einer bürgerlichen Armee, wie die Arbeiterklasse einfach den bürgerlichen Staat übernehmen kann. Das marxistische Verständnis ist, dass die Arbeiterklasse die Organe der bürgerlichen Herrschaft, also auch die Armee, zerschlagen muss, um den Weg zur sozialistischen Revolution zu ebnen.

Wahr ist aber auch, dass diese Politik nie in die Tat umgesetzt wurde, weil die damals noch revolutionäre SWP ihren Fehler in der Praxis wieder wett machte, mit diesen sozialpatriotischen Gelüsten brach und sich gegenüber der eigenen Bourgeoisie defätistisch verhielt.

Imperialistische Armeen dienen imperialistischen Zielen. Daher ist es eine Illusion, zu glauben eine bürgerliche Armee unter Arbeiterkontrolle könne die Interessen der Arbeiterklasse verwirklichen. Man kann die Armee nicht kontrollieren sondern nur “zersetzen”. Revolutionäre bauen dazu unter den Wehrpflichtigen als Arbeitern in Uniform Zellen auf, um ihre revolutionäre Propaganda zu verbreiten, den Widerstand zu organisieren und im Kriegsfall die Armee anhand der Klassenlinie zu spalten und die Waffen gegen die eigene Bourgeoisie zu richten, anstatt die imperialistischen Gelüste der Bourgeoisie wahrzunehmen. In diesem Rahmen ergänzt die revolutionäre Arbeit in der Armee die generelle Arbeiterbewaffnung.