Die Zerstörung von New Orleans
Dies ist die Stellungnahme der IBT zum Desaster in New Orleans auf einer öffentlichen Veranstaltung zum gleichen Thema am 9. September 2005 in Toronto:
Die Zerstörung von New Orleans – eine der größten und kulturell wichtigsten Städte in Nordamerika – zeigt überdeutlich, warum das Überleben der Menschheit die Beseitigung des kapitalistischen Systems erfordert. Die Zerstörung durch den Hurrikan Katrina war nicht nur eine Naturkatastrophe – sie war auch das Produkt einer gefährlichen Mischung aus der Vetternwirtschaft der herrschenden Klasse, dem Rassismus und der rücksichtslosen Mißachtung von allem außer der kurzfristigen Gewinnmaximierung.
Wissenschaftler und verschiedene öffentliche Agenturen hatten seit Jahren vorausgesagt, dass New Orleans nur einen großen Sturm von der Katastrophe entfernt sei. Die Ausgabe des Scientific American vom Oktober 2001 prophezeit, “New Orleans ist ein Desaster, das darauf wartet, zu geschehen.” Doch alle Warnungen, alle Computersimulationen und selbst die Anträge der Ingenieure der US-Armee, die für die Instandhaltung der Dämme zuständig waren, wurden ignoriert.
Die strafbare Fahrlässigkeit der Republikaner in dieser wie in anderen Dingen war nur die Fortführung der Politik Clintons und der Demokraten in den neunziger Jahren. Das Resultat aus der fortgesetzten Kampagne des Abbaus öffentlicher Dienstleistungen zugunsten des Vertrauens in den “freien Markt” konnte in der Evakuierung der Stadt gesehen werden. Die 100.000 überwiegend schwarzen Bewohner, die weder Geländewagen, Geld für Benzin, Bus- oder Flugtickets hatten, wurden einfach zurückgelassen und waren auf sich selbst gestellt. Und Tausende von Toten sind das Resultat. Arme Schwarze, die Nahrung und Wasser für ihre Familien suchten, wurden als “Plünderer” dämonisiert, während die wenigen Weißen der Mittelklasse, die dasselbe taten, in den Medien als “Überlebenskünstler” gefeiert wurden.
Die Bösartigkeit, Dummheit, Habgier und Unfähigkeit der Bush-Gang ist nicht zufällig – sie ist Ausdruck von allem, das falsch ist an einem Gesellschaftssystem, dessen grundlegendes Ethos mörderisch ist. Es ist wert zu bemerken, dass die Regierung in Kuba, einem bürokratisierten Arbeiterstaat, in dem der Kapitalismus vor mehr als 40 Jahren gestürzt wurde, in der Vergangenheit erfolgreich eine halbe Million Menschen und mehr ohne Todesopfer evakuiert hat. Es ist alles eine Frage von sozialen Prioritäten. Die Lehren aus New Orleans sind klar – wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll, muß der Kapitalismus ausgemerzt werden. Und das erfordert eine Revolution der Arbeiterklasse.