Sofortige Freiheit für Mumia Abu-Jamal
Der afroamerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal sitzt seit nunmehr 25 Jahren unschuldig in der Todeszelle. Mumia Abu-Jamal wird beschuldigt, 1981 den Polizisten Daniel Faulkner ermordet zu haben. Anfang der 70er Jahre war Mumia führendes Mitglied der Black Panther Party in Philadelphia und später Unterstützer der Gruppe MOVE. Durch seine Arbeit als Radio-Journalist machte er auf Rassismus und Polizeibrutalität aufmerksam und erwarb sich den Ruf als “Stimme der Stummen”.
Das Verfahren im Jahre 1981/82, in dem er für schuldig befunden wurde, war eine Farce: So äußerte der vorsitzende Richter außerhalb des Gerichtssaals, er werde schon “helfen, den Nigger zu grillen”. Des weiteren wurden Zeugen von der Polizei unter Druck gesetzt, gegen Mumia auszusagen und ihm wurde das Recht verweigert, sich selbst zu verteidigen (ein Recht, das ihm die Verfassung der USA gibt). Inzwischen sind weitere Beweise für die Unschuld Mumias vorhanden. Besonders zentral ist hierbei das Geständnis Arnold Beverlys, der zugibt, Faulkner getötet zu haben. Es wurde bisher von keinem Gericht in Betracht gezogen. Mumia Abu-Jamal wartet derzeit auf ein entscheidendes Urteil des dritten Berufungsgerichts von Pennsylvania, das die Tür zur Hinrichtung oder zu einem neuen Prozess eröffnen kann.
Auch wenn heute Menschen jeglicher Hautfarbe in den USA formal gleichberechtigt sind, sind doch Unterdrückung und Rassismus überall deutlich. So werden die politischen Rechte der Afro-Amerikaner mit Füßen getreten und die schwarzen Teile der Arbeiterklasse leiden unter ihrer doppelten Unterdrückung.
Man erinnere sich nur an New Orleans, wo die amerikanische Regierung die meist schwarze und arme Bevölkerung in den Fluten des Sturmes Kathrina ertrinken ließ (siehe BOLSCHEWIK Nr. 23).
Viele Unterstützer Mumias fallen auf den Taschenspielertrick der Gewaltenteilung in der bürgerlichen Demokratie herein und fordern ein neues Verfahren für ihn. Dieser Illusion in das bürgerliche Recht muss man ein marxistisches Verständnis des Staates entgegensetzen. Die Gerichte des bürgerlichen Staates sind nicht politisch unabhängig. Sie dienen nicht den Idealen einer abstrakten allgemein gültigen Gerechtigkeit, sondern den Interessen der herrschenden Klasse. Gegen diese Illusion stellen wir die Forderung nach der sofortigen Freilassung Mumia Abu-Jamals. Wir versuchen diese Forderung in die einzige Klasse, die den bürgerlichen Staat mittels ihrer sozialen Macht unter Druck setzten und sogar stürzen kann, zu tragen: Die multi-ethnische Arbeiterklasse. Ein gutes Beispiel für die Macht der Arbeiterklasse der USA war der Streik der Hafenarbeiter der Westküste der USA für die Freiheit Mumia Abu-Jamals im Jahre 1999.
Die IBT beteiligt sich an Einheitsfrontaktionen für die Freiheit Mumias. So haben wir im Mai 2007, zusammen mit anderen Organisationen, Demonstrationen und Kundgebungen in London, Amsterdam und Toronto durchgeführt.
Mumia Abu-Jamal ist unschuldig!
Für die sofortige Freilassung von Mumia!
Weg mit der rassistischen Todesstrafe!