35 Jahre zu viel – Freiheit für Mumia jetzt!

Um den 35. Jahrestag des abgekarteten Spiels gegen den amerikanischen politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal zu begehen und gegen die kriminelle Weigerung der Gefängnisbehörden, nötige Medikamente zur Verfügung zu stellen, zu protestierten, co-sponsorten GenossInnen der IBT Einheitsfrontdemos in Toronto, Kanada, Wellington, Neuseeland und Oakland, Kalifornien mit einer Bandbreite verschiedener Organisationen. Eine Demonstration fand auch in Philadelphia statt. Folgend drucken wir die Rede, die ein Repräsentant der IBT auf der Demonstration in Toronto gehalten hat:


Die IBT ist stolz, die heutige Demo in Solidarität mit Mumia Abu- Jamal zu co-sponsorn als Teil der internationalen Aktionen, um gegen seine Festnahme und 35jährige Inhaftierung zu protestieren.

Mumia ist unschuldig und wurde hineingelegt [siehe The Case of Mumia Abu-Jamal]. Mumia wurde wegen seiner politischen Verbindung zur Black Panther Party und der MOVE Organisation in Philadelphia zur Zielscheibe, und weil er keine Angst hatte, sich gegen Unrecht und Unterdrückung auszusprechen. Wir wissen, dass Mumia Officer Daniel Faulkner nicht umgebracht hat. Der wahre Mörder, Arnold Beverly, hat den Mord gestanden. In einer eidesstattlichen Erklärung an das Gericht gestand Arnold Beverly, dass er „angeheuert … und bezahlt (durch die Mafia und korrupte Polizisten) wurde um auf Faulkner zu schießen und ihn zu töten“. In der selben eidesstattlichen Erklärung erklärt Arnold Beverly: „Ich habe Faulkner aus nächster Nähe ins Gesicht geschossen. Jamal hatte nichts mit der Schießerei zu tun [siehe Arnold Beverly’s affidavit, in The Case of Mumia Abu-Jamal]. Aber US- Gerichte haben es abgelehnt, Beverlys Zeugenaussage zu hören. Stattdessen bestraft das amerikanische „Rechtssystem“ weiter wissentlich einen unschuldigen Mann.

Zusammen mit dem Geständnis von Beverly deuten die Details des ersten Gerichtsverfahren ganz eindeutig auf ein abgekartetes Spiel von Anfang bis Ende hin: korrupte Polizisten, genötigte Zeugen, fehlerhafte Ballistik, Manipulation der Jury und ein rassistischer präsidierender Richter. Darum hat die IBT den Ruf nach einem „neuen Verfahren“ für Mumia abgelehnt, auch wenn wir die Verfolgung jedes möglichen juristischen Weges unterstützt haben. Wir wollen ihn frei bekommen, jetzt!

Auch wenn er nicht länger im Todestrakt ist, bleibt Mumias Leben immer noch bedroht. Da es unmöglich wurde, Mumia durch eine Hinrichtung zu töten, halten die Strafbehörden in Pennsylvania ein lebensrettendes Medikament zur Behandlung von Hepatitis C zurück, das er und viele andere Gefangene dringend benötigen. Sie hoffen, dass dies endlich erreichen wird, was die Gerichte nicht geschafft haben, die Ruhigstellung der „Stimme der Entrechteten“.

Der Schlüssel zur Befreiung Mumias liegt in der Mobilisierung der Kraft der Arbeiterklasse. Es war der Protest von Gewerkschaftlern und anderen Aktivisten, die die Hinrichtung Mumias im Jahr 1995 verhinderte. Und im April 1999, machte die International Longshore and Warehouse Union alle Häfen an der Westküste der USA in Solidarität mit Mumia zu [siehe „Labor: Fight to Free Mumia!“, 1917 Nr.21]. Arbeiter, die in der selben Gewerkschaft organisiert sind, schlossen den Hafen von Oakland am 1. Mai 2015, um gegen die Welle der rassistischen Polizeimorde gegen schwarze und braune Menschen in den USA zu protestieren [siehe „Labor Action to Fight Racist Cop Terror!“]. Solche Aktionen zeigen den Weg vorwärts zu dem, was auf einer breiteren Ebene möglich ist, wenn die Arbeiterbewegung sich organisiert, um die Unterdrückten zu verteidigen.

Als MarxistInnen wissen wir, dass Gerechtigkeit für die abhängig Beschäftigten und Unterdrückten ultimativ nur durch die revolutionäre Überwindung des kapitalistischen Systems, welches auf Ausbeutung, Rassismus und andere Formen der Unterdrückung basiert, erreicht werden kann. Heute stehen wir hier in Solidarität mit Mumia gegen das System: „Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf Alle“.

Freiheit für Mumia! Weg mit der rassistischen Todesstrafe!