Massen-Streikposten blockieren israelisches Schiff!

Palästinensische Gewerkschafter begrüßen Aktion in Oakland

Am Sonntag, dem 20. Juni verhinderte eine Massenstreikpostenkette von 700 bis 800 Arbeitern und Aktivisten für 24 Stunden erfolgreich die Entladung des israelischen Zim Lines Schiffes Zim Shenzhen im Hafen von Oakland, Kalifornien. Die Streikposten von Arbeitern und Teilen der Bevölkerung gegen die israelische nationale Schifffahrtslinie blockierten vier Eingänge zum Ankerplatz 58, wo das Andocken der Zim Shenzhen vorgesehen war. Die Pacific Maritime Association [Arbeitgeber an den Docks] forderte den vertraglichen Gebietsschlichter der Gewerkschaft und des Arbeitgebers für den Vertrag auf, die Situation zu untersuchen; er entschied, dass es ein „Gesundheits- und Sicherheits“-Risiko für die Frühschicht der Hafenarbeiter der International Longshore and Warehouse Union (ILWU — Internationale Hafen- und Lagerhaus-Gewerkschaft) Local 10 gebe, die sich geweigert hatte, das Pier zu betreten.

Diese Streikpostenkette in Oakland war die erste Aktion, bei der ein israelisches Schiff in einem US-Hafen blockiert wurde, und es war die erste internationale Blockade gegen ein israelisches Schiff seit dem Anschlag auf die Marvi Marmara. Sie folgt dem Beispiel der südafrikanischen Hafenarbeiter der South African Transport and Allied Workers Union (SATAWU), die es im Februar 2009 ablehnten, ein israelisches Schiff im Hafen von Durban zu beladen. Hafenarbeiter in Norwegen haben sich auf eine zweitägige „hot cargo“-Aktion [Cargo-Boykott] gegen die israelische Schifffahrt, beginnend am 23. Juni, eingestellt, während die schwedischen maritimen Gewerkschaften Pläne bekanntgegeben haben, vom 23. – 29. Juni ähnliche Aktionen durchzuführen.

Diese Massenstreikpostenkette in einem bedeutenden amerikanischen Hafen, die eine mächtige Botschaft der internationalen Solidarität mit den unterdrückten palästinensischen Massen aussendet, ist Ausdruck der Empörung über die mörderischen Angriffe Ende Mai auf die Friedensflotte mit Hilfsgütern für Gaza. Die jüngste Aktion erinnert an einen ähnlichen Boykott im März 1986, als 150 Gewerkschafter, Linke und Community-Aktivisten 24 Stunden am Pier 80 in San Francisco demonstrierten und erfolgreich das Entladen der Apartheid-Fracht aus Südafrika an Bord der Nedlloyd Kembla verhinderten. Unterstützer der Bolschewistischen Tendenz (heute IBT) in der Bay Area halfen bei der Initiierung und Organisierung der Blockade (siehe Bericht über die Aktion, 1917, Nr. 2).

Die Blockade im März 1986 wurde durch den 11-tägigen Boykott von Waren aus Südafrika an Bord der Nedlloyd Kimberley im November/Dezember 1984 inspiriert, die auf Initiative des IBT-Unterstützers und kämpferischen Hafenarbeiters Howard Keylor stattfand. Diese „illegale“ Aktion, an der sich rund 300 Hafenarbeiter des Locals 10 der ILWU beteiligten, half der Anti-Apartheid-Bewegung in den USA, sich neu zu entfachen (Vgl. die detaillierte Darstellung im Bulletin of the External Tendency of the iSt, Nr. 4). In der Berichterstattung der lokalen Fernsehstation (KTVU) über die Massen-Streikposten der Zim Shenzhen, wurde an den Boykott 1984 erinnert und sogar Filmmaterial dieser Aktion gezeigt.

Die Blockade in Oakland weist auf die Bedeutung gewerkschaftlicher Aktionen zur Verteidigung der Palästinenser gegen ihre zionistischen Unterdrücker hin. Es zeigt auch die Macht beispielhafter Solidaritätsaktionen der Arbeiter. Die palästinensische General Federation of Trade Unions (PGFTU) schickte eine Nachricht an die Kämpfer in der Bay Area, die folgende ergreifende Passage einschloss:

“Liebe Kollegen und Kolleginnen, Gewerkschafter, Arbeiter und Bevölkerung der San Francisco Bay Area, wir erinnern uns an und begrüßen eure historische und machtvolle Aktion auf den Docks im Jahre 1984, als ihr handeltet, um das Apartheid-Regime in Südafrika zu boykottieren. Wir schauen heute aus dem Gazastreifen und ganz Palästina auf euch, und appellieren an euch, eure mutige Haltung heute zu wiederholen. Diese echte Solidarität ist es, die wir ersehnt und erwartet haben.”

Solche Solidaritätsaktionen gegen das israelische Apartheid-System schwächen die zionistischen Herrscher, ermutigen die Unterdrückten und vermitteln einen Eindruck von der Fähigkeit der internationalen Arbeiterklasse, den Weg in eine Zukunft in materieller Sicherheit und sozialer Gleichheit für alle zu öffnen.

Für die Verteidigung der Palästinenser!

Schwedische und norwegische Hafenarbeiterstreiks gegen israelische Schiffe weisen den Weg!

Für eine sozialistische Föderation des Nahen Ostens!